Radiumchlorid ist eine stark radioaktive und giftige, anorganische Verbindung, die chemisch als das Radium-Salz und der Salzsäure charakterisiert wird.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Radiumchlorid
Cl2Ra
RaCl2
296,925 (g/mol)
233-035-7
10025-66-8
RWRDJVNMSZYMDV-UHFFFAOYSA-L
Systematischer Name
[226Ra]-Radiumdichlorid
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Radiumdichlorid
Englische Bezeichnung
Radium chloride
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Radiumchlorid:
Cl2Ra oder RaCl2
Mr = 296,9254 g/mol
[226Ra]-Radiumdichlorid
SMILES: [Cl-].[Cl-].[Ra+2]
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Radiumchlorid. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
In reinem Zustand und unter Standardbedingungen hat Radiumchlorid das Aussehen eines weißen, kristallinen Feststoffs, der im Dunkeln blau-grün leuchtet, gut wasserlöslich ist und sich mit der Zeit auf Grund der Radiolyse verfärbt.
+ Leicht löslich in Wasser (245 g/L bei 25 °C), löslich in Alkohol.
900 °C
4,9 g cm-3 bei 20 °C
-870,3 kJ/mol bei 25 °C
0,0754 kJ/(mol K)
paramagnetisch
+1,05 × 10-6 cm3 mol-1
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Radiumchlorid - Cl2Ra - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Chlor
ΣAr = 70,9 u
35Cl: 34,96885 u [75,80 %]
36Cl: 35,96831 u [<< 1 %]
37Cl: 36,9659 u [24,2 %]
35Cl: 18,09956 %
36Cl: Spuren
37Cl: 5,77849 %
Radium
226Ra: 226,02541 u [100 %]
226Ra: 76,12195 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 296,925409353 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 3,368 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,003 mol.
Monoisotopische Masse: 295,9631136 Da - bezogen auf 35Cl2226Ra.
Synthese, Gewinnung
Radiumdichlorid läßt sich durch Umsetzung von Radiumcarbonat oder Radiumhydroxid mit Salzsäure darstellen:
RaCO3 + 2 HCl → RaCl2 + CO2↑ + H2O.
Ra(OH)2 + 2 HCl → RaCl2 + 2 H2O
Das wasserfreie Salz erhält man durch die direkte Reaktion von Radium und Chlor.
Verwendung
Wie die anderen Radium-Verbindungen findet auch das Radiumchlorid - mit dem Isotop Ra-226 - heute praktisch kaum noch Anwendung (siehe dort). Das liegt an den mit dem Umgang dieser Substanz verbundenen Gefahren, der Verfügbarkeit (neues Radiumchlorid wird derzeit nicht produziert) und auch den Kosten. Das Chlorid war die erste radiumhaltige Substanz, die Marie Curie aus Tonnen von Pechblende isolierte. Spätere industrielle Verfahren bedienten sich bei der Radiumgewinnung des wasserlöslichen Eigenschaften des Chlorids bei der Extraktion des Elements aus der Pechblende.
Anwendungen bis in die 1960er und 70er Jahre hinein waren häufig (pseudo)medizinischer Natur.
Darüber hinaus kann Radiumchlorid zur Generierung (geringer Mengen) von Radon herangezogen werden.
[226Ra]-Radiumchlorid ist eines von mehreren isotopologen Radiumdichloriden, die in Technik und vor allem Medizin eingesetzt werden. Diese anderen sind Radium-223-dichlorid, [224Ra]-Radiumdichlorid und [225Ra]-Radiumdichlorid.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Radiumchlorid als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Letzte Änderung am 27.02.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Radiumchlorid.php
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