Heliotropin - auch Piperonal genannt - ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Gruppe der aromatischen Aldehyde, deren Benzol-Ring an eine 1,3-Dioxolan-Einheit gebunden ist.
Bezeichnungen und Identifikatoren
Heliotropin
C8H6O3
150,133 (g/mol)
120-57-0
204-409-7
SATCULPHIDQDRE-UHFFFAOYSA-N
Systematischer Name
1,3-Benzodioxol-5-carbaldehyd
Weitere Bezeichnungen, Synonyme
Piperonal; Piperonylaldehyd; Methylen-Protocatechualdehyd
INCI-Bezeichnung
HELIOTROPINE
Englische Bezeichnung
Piperonal
Heliotropine; Piperonyl aldehyde; Protocatechuic aldehyde methylene ether; 3,4-methylenedioxybenzaldehyde
1,3-Benzodioxole-5-carbaldehyde
Chemische Formeln
Brutto- bzw. Summenformel und Strukturformel der chemischen Verbindung Heliotropin:
C8H6O3
Mr = 150,133 g/mol
1,3-Benzodioxol-5-carbaldehyd
SMILES: C1OC2=C(O1)C=C(C=C2)C=O
Daten und Eigenschaften
Übersicht über die (bekannten) chemischen und physikalischen Eigenschaften: Heliotropin. Es gelten - soweit nicht anders angegeben - Raumumgebungsbedingungen (Normaldruck, 0 % Luftfeuchtigkeit, 20 °C).
Die reine Verbindung liegt als farbloser, kristalliner Feststoff vor, die einen blumigen Geruch aufweist. Wie viele andere Aldehyde auch ist das Piperonal nicht ganz stabil und verfärbt sich leicht unter Einwirkung von Verunreinigungen, Licht, Hitze und bei Kontakt mit Metallen, wie Eisen. Es wird daher in braunen Glasflaschen ausgehoben.
+ Löslich in Diethylether, Ethanol, Methanol (100 g/L).
- Sehr schwer löslich in Wasser (1,4 g/L bei 20 °C).
- Verteilungskoeffizient logPOW = 1,05.
36,5 °C
272 °C
121 °C
1,337 g cm-3 bei 20 °C
Spektroskopische Daten:
splash10-0udj-0900000000-b5bce0817d3b7da073b5
; splash10-0udi-0900000000-b5b6834400d9d6682544
; splash10-0udi-0900000000-84dd85011e2ee53f2419
; splash10-0f6t-5900000000-deaf6988b3684d4c20e3
Berechnetes NMR-Spektrum (Predict Spectra via NMRDB)
1H NMR Spektrum, 13C NMR Spektrum.
Prozentuale und isotopische Zusammensetzung:
Massenbezogene elementare Zusammensetzung und Isotopen-Anteile der Verbindung Heliotropin - C8H6O3 - berechnet auf Grundlage der Molekülmasse.
.Element E
der Atome Ex
und der Isotope *
der Isotope
Ex an Formelmasse
Kohlenstoff
ΣAr = 96,088 u
12C: 12 u [98,94 %]
13C: 13,00335 u [1,06 %]
14C: 14,00324 u [<< 1 %]
12C: 63,3235 %
13C: 0,67842 %
14C: Spuren
Wasserstoff
ΣAr = 6,048 u
2H: 2,0141 u [0,01 %]
3H: 3,01605 u [<< 1 %]
1H: 1,00783 u [99,99 %]
2H: 0,0004 %
3H: Spuren
1H: 4,02803 %
Sauerstoff
ΣAr = 47,997 u
17O: 16,99913 u [0,03835 %]
18O: 17,99916 u [0,205 %]
16O: 15,99491 u [99,757 %]
17O: 0,01226 %
18O: 0,06554 %
16O: 31,89197 %
*) Die dritte Spalte führt die Atommassen bzw. Isotopenmassen der beteligten Elemente sowie - in eckigen Klammern - die natürliche Isotopenzusammensetzung auf.
Weitere berechnete Daten
Die molare Masse ist M = 150,133 Gramm pro Mol.
Die Stoffmenge von einem Kilogramm der Substanz ist n = 6,661 mol.
Die Stoffmenge von einem Gramm der Substanz ist n = 0,007 mol.
Monoisotopische Masse: 150,0316940502 Da - bezogen auf 12C81H616O3.
Verwendung in Kosmetika
INCI-Bezeichnung: HELIOTROPINE
In der EU zugelassener Inhaltsstoff kosmetischer Mittel in der Funktion als Duftstoff bzw. parfümierende Komponente sowie als hautpflegende Zutat.
Quelle: CosIng (Cosmetic Ingredient Database der EU) Nummer: 34245.
Duftstoff, Aromastoff
Heliotropin besitzt einen blumigen Geruch, der gemeinhin als dem von Vanillin oder Kirsche ähnlich beschrieben wird. Aus diesem Grund wird die Substanz häufig in Duftstoffen und künstlichen Aromen verwendet, um dem Produkt Vanille- oder Mandelnuancen bzw. um dem Charakter eines Duftes im Allgemeinen balsamische, pudrige und blumige Aspekte zu verleihen.
Parfümeure begannen den Duft zum ersten Mal von den frühen 1880er Jahren einzusetzen, um einem Duft Vanille- oder Mandelnuancen hinzuzufügen.
In der EU sind die Herstellung, der Handel, die Ein- und Ausfuhr, der Verkauf und Abgabe, das Inverkehrbringen und der Erwerb von Piperonal ohne eine spezielle Erlaubnis des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit verboten und auch strafbar, da die Verbindung als Ausgangsstoff zur Synthese verbotener Drogen verwendet werden kann.
Heliotropin ist als Aromastoff und/oder Duftstoff in den einschlägigen Listen aufgeführt (siehe folgende Identifikatoren).
EU-Vorschriften: Siehe Datenbank für Lebensmittelaromen Ref.-Nr. 3745 (EU Food Flavourings Database)
05.016
896
2911
Gefahren-Hinweise nach GHS
(Allgemeine Hinweise ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit! Die Angaben ersetzen weder das Sicherheitsdatenblatt Chemikalien noch eine Gefährdungsbeurteilung, sondern geben eine allgemeine Übersicht hinsichtlich der Gefährdung durch den Gefahrstoff.)
Signalwort: Achtung
Gefahrenhinweise (H-Sätze):
H317Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H361fd
Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
LD50 (Ratte, oral): 2700 mg/kg.
Kennzeichnung in der EU: Siehe ECHA Substance Infocard 100.004.009.
Zur Toxikologie und zum Arbeitsschutz beim Umgang mit Heliotropin sowie Maßnahmen im Gefahrenfall siehe: Gefahrstoffinformationssystem GESTIS, ZVG-Nr. 492835.
Hinweis: Die Kennzeichnungspflicht gemäß CLP-Verordnung gilt unter anderem nicht für bestimmte Stoffe und Gemische für Endverbraucherinnen und Endverbraucher, die in Form von Fertigerzeugnissen vorliegen, wie zum Beispiel Arzneimittel, Tierarzneimittel, Kosmetika, bestimmte Medizinprodukte und medizinische Geräte, Lebensmittel oder Futtermittel sowie bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe oder Aromastoffe. Hier sind gegebenenfalls gesonderte rechtliche Vorschriften einzuhalten.
Externe Informationsquellen
Hersteller und Bezugsquellen
In der nachfolgenden Tabelle sind Produzenten und Lieferanten von Heliotropin als kommerzielle Chemikalie für Labor, Forschung, Industrie und Produktion mit den entsprechenden Kontaktdaten verzeichnet.
Literatur und Quellen
[0] - Fach- und Forschungsartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften via PubMed: Piperonal.
Letzte Änderung am 18.04.2024.
Permalink: https://www.internetchemie.info/substanz/Heliotropin.php
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