Die Antimonate bilden eine Gruppe salzartiger anorganischer Verbindungen, die das Element Antimon enthalten und formal von den hypothetischen - d. h. bisher nicht in freier Form isolierten - Antimonsäuren der Formeln Sb(O)OH und H[Sb(OH)6] abgeleitet werden.
In der Vergangenheit wurde angenommen, dass die Antimonate analog zu den Phosphaten aufgebaut sind; es wurden Formeln wie LiSbO3 × 3H2O und Na2H2S2O7 × 5H2O aufgestellt und die Verbindungen als hydratisierte Meta-Antimonate und Pyro-Antimonate beschrieben. Heutzutage werden den genannten Substanzen die Formeln Li[Sb(OH)6] bzw. Na[Sb(OH)6] mit jeweils einem [Sb(OH)6]-]-Anion zugeordnet.
Die IUPAC-Empfehlung (Red Book 2005) ist, dass Verbindungen mit Anionen, die Antimon(V) enthalten, mit dem Antimonat(V)-Suffix oder Antimonat gefolgt von einer Ladungsnummer versehen werden - demnach würde zum Beispiel das [Sb(OH)6]--Ion Hexahydridoxidoantimonat(V) oder alternativ Hexahydroxidoantimonat(1−) genannt werden.
Im weiteren Sinne findet man die Bezeichnung '-antimonat' auch bei Antimon-Verbindungen, die statt des Sauerstoffs andere Atome um das zentrale Sb-Atom aufweisen - z. B. Hexafluoroantimonat, Hexachloroantimonat, Tetrathioantimonat etc.
Einzelne Verbindungen
Die folgende Liste enthält Antimonate, für die Monografien verfügbar sind.
O8Pb3Sb2, Mr = 993,112 g mol-3
H6KO6Sb, Mr = 262,9003 g mol-3
Natriumhexahydroxoantimonat(V)
H6NaO6Sb, Mr = 246,79177 g mol-3
NaO2Sb, Mr = 176,74777 g mol-3
Literatur und Quellen
[1] - Linus Pauling:
The Formulas of Antimonic Acid and the Antimonates.
In: Journal of the American Chemical Society, (1933), DOI 10.1021/ja01332a016.
Letzte Änderung am 16.08.2021.
Permalink: https://www.internetchemie.info/chemie.php?Stoffgruppe=Antimonate.
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