Die Enkephaline bilden eine Gruppe aus zwei Neuropeptiden, Met-Enkephalin und Leu-Enkephalin. Diese körpereigenen Substanzen zählen - wie die Endorphine und die Dynorphine - zu den Opioidpeptiden und spielen biochemisch beim Schmerzgeschehen eine Rolle, indem sie an die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (so genannte Opioidrezeptoren) koppeln und so als endogene Opiatagonisten das Schmerzempfinden lindern.
Chemisch zählen die Enkephaline zu den Pentapeptiden, d. h. ihre Moleküle bestehen aus einer Sequenz von fünf Aminosäuren: Tyrosin-Glycin-Glycin-Phenylalanin sowie Methionin (beim Met-Enkephalin) bzw. Leucin (beim Leu-Enkephalin).
Eine Strukturanalyse der 1975 entdeckten und aus Schweinhirnen (enkephalos = Kopf) isolierten, kurzkettigen Botenstoffe führte aber erst 2013 zum genauen Verständnis der Interaktionen zwischen Enkephalinen und den entsprechenden Rezeptoren [5].
Met-Enkephlin |
Leu-Enkephlin |
Quellen und weitere Informationen:
[1] - J. Hughes, T. W. Smith, H. W. Kosterlitz, Linda A. Fothergill, B. A. Morgan, H. R. Morris:
Identification of two related pentapeptides from the brain with potent opiate agonist activity.
In: Nature, (1975), DOI 10.1038/258577a0.
[2] - Emanuel Pietrzik, Hubert Kalbacher, Wolfgang Voelter:
Totalsynthese von Leucin- und Methonin-Enkephalin.
In: Justus Liebigs Annalen der Chemie, (1977), DOI 10.1002/jlac.197719770411.
[3] - R. V. Lewis, A. S. Stern:
Biosynthesis of the Enkephalins and Enkephalin-Containing Polypeptides.
In: Annual Review of Pharmacology and Toxicology, (1983), DOI 10.1146/annurev.pa.23.040183.002033.
[4] - Dr. Jochen Graw:
Endogene Opiate - Biosynthese der Enkephaline und Endorphine.
In: Pharmazie in unserer Zeit, (1981), DOI 10.1002/pauz.19810100502.
[5] - NN:
Forscher entschlüsseln Zusammenspiel von Enkephalinen und Schmerzrezeptoren.
In: Internetchemie News, (2013).
Kategorie: Stoffgruppen
Aktualisiert am 24. Juni 2023.
Permalink: https://www.internetchemie.info/chemie-lexikon/stoffgruppen/e/enkephaline.php
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