Ceruletid ist der internationale Freiname eines synthetischen Oligopetids aus zehn Aminosäure-Einheiten, das mit dem erstmals 1967 aus den getrockneten Häuten des australischen Grünen Laubfroschs (Litoria caerulea, früher: Hyla caerulea) isolierten Naturstoff Caerulein identisch ist.
Das Decapeptid stimuliert die glatte Muskulatur und die Produktion von Verdauungssekreten des Magens, der Galle und der Bauspeicheldrüse (Pankreas). Anwendung in der Medizin findet Ceruletid daher als Hilfsstoff bei der Röntgenuntersuchung der Gallenblase (Gallenfluss-Test), als Diagnostikum bei Bauchspeicheldrüsenfunktionsstörungen, Untersuchungen des Verdauungstraktes und zur Induktion einer Pankreatitis in experimentellen Tiermodellen. Gelegentlich werden auch modifizierte Verbindungen wie Ceruletid-tris(diethylamin) Trihydrat und Ceruletid-diethylamin eingesetzt.
Datenblatt: Ceruletid
Quellen und weitere Informationen:
[1] - A. Anastasi, V. Erspamer, R. Endean:
Isolation and structure of caerulein, an active decapeptide from the skin of Hyla caerulea.
In: Experentia, (1967), DOI 10.1007/BF02154119.
[2] - G. De Caro, R. Endean, V. Erspamer, M. Roseghini:
Occurrence of caerulein in extracts of the skin of Hyla caerulea and other Australian hylids.
In: British Journal of Pharmacology, (1968), DOI 10.1111/j.1476-5381.1968.tb00473.x.
Kategorie: Wirkstoffe, Naturstoffe
Aktualisiert am 21.11.2018.
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